Die 94. Minute auf dem Tivoli: Marcel Johnen prallt mit Christoph Greger unglücklich zusammen. Die Nummer eins von Alemannia Aachen und der Innenverteidiger des FC Viktoria Köln liegen am Boden, können aber nach wenigen Augenblicken das Spiel wieder aufnehmen.
Kurze Zeit später pfeift der Schiedsrichter ab und die Alemannia feiert nach über elfeinhalb Jahren wieder einen Drittliga-Heimspielsieg. Die Mannschaft lässt sich nach dem 1:0 von den Fans berechtigterweise feiern.
Dann passiert das. "Plötzlich hat sich Marcel übergeben und ihm wurde richtig schlecht. Der Notarzt musste her. Man konnte den Sieg nicht mehr genießen. Fußball wurde zur Nebensache. Plötzlich wurde Marcel verkabelt, eine Halskrause wurde ihm angelegt. Seine Eltern standen da, seine Frau war da. Da ist nicht mehr an Fußball zu denken", schildert Erdal Celik am Tag danach die besorgniserregende Situation vom Sonntagabend (15. September).
Aber, das Wichtigste: Aachens Technischer Direktor konnte am Montag gegenüber RevierSport Entwarnung geben. Celik: "Marcel wurde ins Krankenhaus gebracht und alle CT-Untersuchen ergaben keine Brüche, keine inneren Blutungen. Er ist mit einer Gehirnerschütterung davongekommen. Gott sei Dank. Er wird wahrscheinlich noch im Laufe des Montags entlassen."
Trainer Heiner Backhaus, der am Sonntag auf der Pressekonferenz aufgrund der Sorgen um Johnen überhaupt nicht über das Spiel sprechen wollte, gab seiner Mannschaft für Montag und Dienstag frei. Backhaus sagte nach dem 1:0: "Ich habe jetzt keine große Lust, über Fußball zu sprechen. Dafür ist die Situation um Marcel Johnen zu ernst. Er hat hyperventiliert und war nicht ansprechbar. Meine Gedanken sich bei ihm."
Ab Mittwoch beginnt dann die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Sonntag (22. September, 19.30 Uhr) bei Borussia Dortmund II. Mehrere tausend Alemannen werde ihre Aachener Mannschaft ins Stadion Rote Erde begleiten.
Mit den sieben Punkten aus fünf Spielen ist Celik einverstanden: "Das ist für einen Aufsteiger völlig in Ordnung. Wichtiger als die Punkte war für uns noch, dass wir gesehen haben, dass wir in jedem Spiel mindestens ebenbürtig waren. Wir sind in dieser Liga voll angekommen. Jetzt fahren wir mit unseren Fans nach Dortmund und wollen einen Auswärtssieg landen."